Südafrika 2017/18 – Am Wasser des Olifants und Letaba

Samstag, 16. Dezember 2017 – Wasserliebe

Krüger Nationalpark, Sweni Wilderness Camp – Olifants Rest Camp

Heute geht’s von Satara zu unserer nächsten Station, dem Olifants Rest Camp. Die Route führt uns kurz auf der H1-4 südlich und biegt dann auf die H7 in Richtung Orpen ab. Nach einigen Kilometern geht es dann auf der geschotterten S39 weiter, welche wunderschön dem Trockenflussbett des Timbavati River entlangführt. Das Wetter wird von Stunde zu Stunde besser. Wie sehr haben wir diesen strahlendblauen Himmel während den letzten Tagen vermisst!

Hippos am Nsemani Damm – Dani’s Lieblingstiere
Baby-Hippo am Nsemani Damm
Hippos am Nsemani Damm
Steenbok-Päärchen auf der H7
Vogelstrauss
Endlich gelingt uns auch ein Bild (wenn noch aus der Ferne) von einem Europäischen Bienenfresser / European Bee-eater

Wir geniessen es, uns in gemächlichem Tempo treiben zu lassen und sind begeistert von der Tiervielfalt der Timbavati-Region. Elefanten, Büffel, Zebras, Strausse, Meerkatzen, Wasserböcke kreuzen unseren Weg, um nur einige aufzuzählen. Es ist heiss und wir sind froh um unsere in Satara gekauften Kaltgetränke. Wer sich Sonne wünscht muss nun mal mit der Hitze leben können. Längere Zeit stehen wir neben einer kleinen Büffelherde und schauen den Rotschnabel-Madenhackern fasziniert bei ihrer eifrigen Suche nach Zecken und anderem Ungetier zu. Die Büffel lassen die Vögel entspannt gewähren, auch sie scheinen unter der Hitze zu ‚leiden‘.

Kaffernbüffel mit Rotschnabel-Madenhackern / Red-billed Oxpecker
Kaffernbüffel – einer der ‚Big Five‘
‚Gaffer‘-Wasserböcke im Flussbett

Eine Familie grüner Meerkatzen turnt durchs Geäst. Neugierig beobachten wir uns gegenseitig. In freier Wildbahn und nicht auf Diebeszug in Camps und auf Picknickplätzen sind diese kleinen Racker ja wirklich süss.

Grünmeerkatze oder auch Vervet Monkey
Grünmeerkatze

Am schönen Timbavati Picknickplatz legen wir eine kurze Pause ein. Schon bald zieht es uns jedoch weiter nach Norden. An einem nicht allzu grossen Wasserloch suhlt sich diese Hippomamma mit ihrem Baby. Es scheint ‚Kinder-Zeit‘ im Krüger zu sein, denn gleich darauf treffen wir auf eine Elefantenkuh, welche die Pad eilig mit ihrem Jungtier überquert.

Flusspferd mit Jungtier
Elefant mit Jungtier

Die S39 hat uns landschafts- wie auch tiertechnisch sehr gut gefallen. An ihrem nördlichen Ende überqueren wir die Asphaltstrasse H1-4 und sind froh gleich danach wieder der ruhigeren S89 folgen zu können. Später geht’s auf der S90 bis zum Balule Camp.

‚Beringter‘ Hornrabe / Southern Ground Hornbill
‚Streifentiere‘ haben wir zwischendurch auch mal angetroffen
Gabelracke / Lilca-breasted Roller

Nichtsahnend fahren wir so dahin und begegnen unserer neuen Liebe – dem Olifants River! Genauer gesagt dem Reitz’s Pontoon über den Olifants River. Wir sind hin und weg! Hammermässig blau das Wasser, nette kleine grüne Inselchen zwischendurch und ganz, ganz viel Leben dazwischen! Nach diversen Reisen ins ‚trockene‘ südliche Afrika sind wir platt ab so viel (fliessendem) Wasser. Einfach grandios. Lange stehen wir auf der Brücke und geniessen…

Olifants River mit Wasserböcken
Paradiesischer Olifants River
Graureiher / Grey Heron

Als wir gegen 17 Uhr im Camp eintreffen ist an der Rezeption so viel los, dass wir uns entscheiden, vor dem Check-in nochmals eine kleine Rundfahrt zum Olifants River Lookout und dem Von Weilligh’s Baobab zu starten. Tiertechnisch ist heute Abend mehrheitlich Flaute angesagt. Auf der Rückfahrt zum Camp begegnen wir dieser Giraffe, welche gemächlich vor uns her schreitet.

Olifants Lookout – auch hier gefällt es uns ausserordentlich gut
Die Giraffe hat hier Vortritt

 

Aussicht vom Olifants Rest Camp

 

Sonnenuntergang über dem Olifants

Pünktlich zum Sonnenuntergang treffen wir im Camp ein, checken ein und beziehen unsere Hütte Nr. 20. Trotz gebuchter ‚Perimeter View‘ haben wir einen ‚halben‘ Flussblick – check! Wir geniessen den Sonnenuntergang über dem Fluss und braten uns später leckere Kudusteaks mit Gemsquash und Pasta. Einziger Nachteil dieser sonst tollen Hütte ist das massive Insektenaufkommen, welches einem das Kochen und Essen draussen doch etwas vermiest. Jede Gabel muss kontrolliert werden, bevor das Essen im Mund verschwindet…

Sonntag, 17. Dezember 2017 – Killer-Toko

Krüger Nationalpark, Olifants – Shimuwini Bushveld Camp

Trotz Insektenparty in der Hütte verbringen wir eine erholsame Nacht, bis der Wecker uns um vier Uhr morgens aus dem Schlaf holt. Glücklicherweise hat es nachts doch noch runter gekühlt und die Temperaturanzeige im Auto zeigt „nur“ noch laue 22°C. In Windeseile packen wir unsere sieben Sachen und verlassen das Olifants Camp bei Gateöffnungszeit in Richtung Low Level Bridge bei Balule. Gestern Nachmittag hat es uns hier so sehr gefallen, dass wir heute Morgen gleich nochmals hinwollen.

Ein Riesenfischer wartet auf Beute / Giant Kingfisher
Bombastischer Sonnenaufgang über dem Olifants River
Kleine Streifenschwalbe / Lesser Striped Swallow

Nach einer gemütlichen Stunde am Wasser zieht es uns weiter auf der S89 entlang bis zur H1-5. Neben einem neugierigen Giraffenkalb begegnen wir diversen farbenfrohen Vögeln, die sich genüsslich sonnen.

Giraffenkalb in der Morgensonne
Gabelracke / Lilac-breasted Roller
Neuntöter / Red-backed Shrike
Blauracke / European Roller

Eine Warzenschweinmutter mit zwei süssen Jungtieren steht neben der Pad und ein Zebra posiert im schönen Morgenlicht.

Warzenschweinfamilie
Zebra-Portrait

Plötzlich rennt ein getüpfeltes ‚Etwas‘ in hohem Tempo seitlich an unserem Fahrzeug vorbei. Nur mit Mühe können wir der Tüpfelhyäne mit 30km/h folgen. Mit dieser Geschwindigkeit hätten wir dann doch nicht gerechnet! Nach einer Weile macht sich die Hyäne aus dem Staub. Gerade als wir weiter fahren wollen quert eine zweite, hochschwanger wirkende Tüpfelhyäne die Strasse. Langsam rollen wir weiter und begegnen auch noch einer dritten, vierten und fünften Hyäne. Was für eine wunderbare Überraschung!

Tüpfelhyäne

Auf der High-Water Bridge über den Olifants River dürfen wir unsere Füsse vertreten und geniessen die atemberaubende Aussicht über den Fluss. Eine kleine Elefantenherde genehmigt sich ein erfrischendes Bad, während weit weg ein African Fish Eagle auf Beute wartet.

Blick über den Olifants River

Über die S91 kehren wir zurück zu ‚unserem‘ Reitz’s Pontoon, wo wir nochmals während zwei gemütlichen Stunden allerlei Wasservögel, Krokodile und Flusspferde beobachten können.

Nilgänse mit Kinderschar / Egyptian Geese
Nilkrokodil
Graufischer / Pied Kingfisher
Reitz’s Pontoon

Mittlerweile sind wir seit über vier Stunden unterwegs, die Uhr zeigt aber erst 9 Uhr morgens. Zurück im Camp geniessen wir nochmals den tollen Blick über die Flusslandschaft, tanken das Auto voll und decken uns im Shop mit einem kleinen Snack ein.

Ausblick über den Olifants River

Bei strahlend blauem Himmel und bereits 38°C fahren wir am späteren Morgen über die H8 und H1-5 nach Letaba und von dort weiter ans Phalaborwa Gate. Heute steht nochmals ein grösserer Einkauf auf dem Programm. Wir sind bezüglich frischen Lebensmitteln und Fleisch nach dem Wilderness Trail ausgeschossen und entschliessen uns dafür, in der Stadt Phalaborwa, welche gleich an der Parkgrenze liegt, unsere Vorräte aufzustocken. Auf der Fahrt dahin begegnen wir einigen badenden Elefantenherden, drei Hornraben sowie vielen Giraffen und Impalas mit Jungtieren. Die Hitze macht uns schlapp und wir sind froh, gegen Mittag inklusive Re-Entry-Stamp im Superspar von Phalaborwa einzutreffen.

Achtung Hippos – Phalaborwa

Der Einkauf ist rasch erledigt und unser Bargeldvorrat ist auch wieder aufgestockt. Das Bargeld beziehen mit unseren Schweizer Kredit- und Debitkarten hat im Park selber leider aus uns unbekannten Gründen nicht funktioniert. Nach dem kurzen Stadtstopp zieht es uns bald wieder zurück in den Park. Es geht für uns schnurstracks zum bekannten Sable Hide. Wir gönnen uns ein kleines Mittagessen (leckere Meat Pies vom Spar) und schauen den Elefanten beim Baden zu. Wie recht haben sie bei dieser Mittagshitze! Währenddessen pflügt sich ein Löffler eifrig durch die braune Brühe.

Afrikanischer Löffler / African Spoonbill

Im Laufe des Nachmittags wird es immer ruhiger am Wasser und wir halten auf den harten Bänken eine kleine Siesta. Erst gegen vier Uhr machen wir uns auf den Weg in Richtung Shimuwini Bushveld Camp, unserem heutigen Übernachtungsort. Das Highlight des Tages ist dieser Gelbschnabeltoko mit grosser Beute. Eigentlich schon krass, was diese Vögel mit ihrer ‚Nahrung‘ so anstellen…

Gelbschnabeltoko mit einer Spitzmaus / Southern Yellow-billed Hornbill
Gelbschnabeltoko / Southern Yellow-billed Hornbill

Danach folgen wir relativ zügig der H14 und stoppen vor allem an den verschiedenen Ausfahrten am Wasser und den Aussichtspunkten. Wiederum begleiten verschiedene Elefantenherden und Büffel unseren Weg. Ein Buschbockweibchen, welches sich unter eine Impalaherde gemischt hat springt uns ebenfalls ins Auge. Wie auch diese beiden Raubvögel hoch in einem Baum:

Habichtsadler / African Hawk Eagle
Auf dem Ngobeni Loop haben wir diesen tollen Ausblick übers Wasser.
Hammerkopf / Hamerkop
Ein Trupp Nimmersatt beim abendlichen Yoga / Yellow-billed Stork

Auf der S141 geht es dann entlang des Letabaflusses bis nach Shimuwini, wo wir wie gewohnt kurz vor Torschluss eintreffen. Die Anmeldung an der Reception geht zügig von statten. Uns wird das Cottage Nr. 9 zugewiesen, Schlüssel gibt es hier im Camp keine. Das ist ja mal sympathisch! Wir sind überrascht ab der grosszügigen Einrichtung der Unterkunft und fühlen uns gleich sauwohl. Das Cottage ist zweistöckig, verfügt über ein Zimmer mit Doppelbett sowie den oberen Stock mit zwei Einzelbetten, einen riesigen Kühlschrank mit grossem Gefrierfach, einen gemütlichen Wohnbereich und eine offene Küche. Zudem liegen die Häuser in einer Reihe mit Blick auf den Fluss. Von der Veranda aus hört man die Hippos schnauben und kann den Krokodilen im Wasser zuschauen. Für uns ein absoluter Geheimtipp!

Der Abend gestaltet sich wie gehabt, denn Bewährtes soll Weile haben… Wir braaien, schreiben danach Tagebuch bzw. sortieren die angesammelten Fotos aus und geniessen als Bettmümpferl ein kühles Savanna. Dabei begleitet uns wieder einmal das unverkennbare eindringliche Brüllen eines Löwen. Obwohl er (oder sie) sich scheinbar in der Nähe befindet entdecken wir den guten Gesellen mit unseren Lampen leider nicht – vielleicht haben wir morgen auf dem bereits gebuchten Morning Drive ja Glück?!

Montag, 18. Dezember 2017 – Vögel und Löwenglück

Krüger Nationalpark, Shimuwini Bushveld Camp

In aller Herrgottsfrühe – sprich um 03.30 Uhr – befördert uns der Wecker vom Tiefschlaf in die Realität. Bereits in einer halben Stunde soll unser vorgebuchte Morning Drive losgehen. Schon bald sind wir bereit und stolpern noch schlaftrunken und im Stockdunkeln zur Rezeption. Diese liegt verlassen vor uns, von unserem Guide oder anderen Mitfahrenden ist nichts zu sehen und hören. Wir setzen uns auf eine Stufe und lauschen dem Ruf der Perlkäuze. Hin und wieder kommt das Bedürfnis auf, die Umgebung abzuleuchten, man weiss ja nie, welche Tiere sich lautlos in der Finsternis rumtreiben.

So langsam machen wir uns Sorgen, ob unsere Anmeldung für den Drive womöglich vergessen ging. Kurz nach vier Uhr kommt unser Guide Paul ziemlich gestresst um die Ecke. Er entschuldigt sich mehrmals für die Verspätung und erzählt uns, dass der Schlüssel für den Raum mit den grossen Scheinwerfern nicht auffindbar war. Wenige Minuten später ist das Problem jedoch gelöst und wir machen uns sogleich auf den Weg. Heute Morgen sind wir die einzigen Gäste und geniessen einen ‚privaten‘ Drive. Paul stellt sich bereits in den ersten Minuten als ausgezeichneter Fährtenleser und äusserst engagierter Guide heraus. Bereits kurz nach dem Camp sichtet er scheinbar frische Leopardenspuren auf der Pad. Trotz gründlicher Suche in alle Richtungen können wir den Verursacher nicht ausfindig machen. Während wir uns dann so über das gestrige nächtliche Brüllen der Löwen unterhalten meint Paul, dass genau hier, wo wir stehen frische Löwenspuren zu sehen wären. Kurz darauf erspähen wir zwei stattliche Löwenmännchen.

Wir folgen den Löwen längere Zeit, langsam aber sicher wird auch das Licht besser…
Wasser mögen sie scheinbar nicht besonders…
Löwe vor der Überquerung des Letaba River

Gemäss Paul haben die zwei Brüder das Revier vor etwa zwei Jahren von einem älteren Löwenmännchen übernommen. Das restliche Rudel soll aktuell weitere zehn Mitglieder zählen. Es zeigt sich heute jedoch nur die Vorhut. Wir beobachten die zwei Löwen bei ihrer Morgenroutine, während die Sonne über dem Letaba Fluss aufgeht. Besser geht nicht!

Sonnenaufgang über dem Letaba

Nach einiger Zeit entschliessen sich die zwei, den Fluss zu überqueren und verschwinden nach kurzer Zeit im dichten Busch am gegenüberliegenden Ufer. Wir tun es ihnen gleich, jedoch dürfen wir dazu die Brücke benützen, welche von einem ‚No entry‘ Schild gekennzeichnet wird. Die ersten Wasservögel sind auch schon wach, ebenso die allgegenwärtigen Krokodile und Hippos.

‚No entry‘-road
‚Brücke‘ über den Letaba
Prächtiges Farbenspiel über dem Fluss

Die letzten Spring Hares und Scrub Hares sowie eine nicht identifizierbare Eule machen sich aus dem Staub. Nun setzen wir unsere Fahrt bei stetig hellerem Tageslicht auf der anderen Flussseite fort. Gemäss Paul sei das Gebiet gut für Wilddog-Sichtungen. Heute haben wir jedoch kein Glück – wobei wir das überhaupt nicht als Unglück empfinden, hatten wir mit den Löwen und den vielen Vögeln bereits einige grossartige Sichtungen! Ausserdem können wir die zwei Löwen erneut im dichten Busch erspähen. Fotos gibt es leider keine davon, dafür sind sie zu zügig und zielstrebig unterwegs.

Weiblicher Amur-Rotfussfalke / Female Amur Falcon

An einem nicht weiter definierten Damm dürfen wir aussteigen und unsere Füsse auflockern.

Damm im Letaba River
Morgendliche Ruhe bei den Hippos

Hier erfahren wir zum ersten Mal von der neuen SanParks-Strategie, welche vorsieht, die von Menschenhand erbauten Dämme im Krüger mehrzeitlich zu demolieren. Ziel ist es, die Eingriffe des Menschen ins Ökosystem des Nationalparks so gering wie möglich zu halten. Paul erzählt uns, dass in den nächsten Monaten bis Jahre auch einige sehr beliebte und bekannte Staudämme nach und nach beseitigt werden sollen. Interessant. Wir nehmen uns vor, bei Gelegenheit mehr darüber nachzulesen. Entfernt beobachten wir eine Gruppe African Openbills sowie mehrere Reiher im Wasser. Buschböcke und die schönen Nyalas sowie mehrere Impala- und Zebraherden begleiten uns auf der Rückfahrt zum Camp. Auf der ‚Brücke‘ über den Letaba River ergötzen wir uns erneut an der fabelhaften Vogelwelt.

Zwergspint oder Zwergbienenfresser / Little Bee-eater
Ein Paar Weissstirnspinte / White-fronted Bee-eater
Graufischer / Pied Kingfisher
Blaustirn-Blatthühnchen / African Jacana
Sattelstorch im Flug / Saddle-billed Stork
Mohrenralle / Black Crake
Auf dem Rückweg begegnen wir noch diesem Braunen Schlangenadler / Brown Snake Eagle

Gegen halb acht Uhr schaukeln wir glücklich erfüllt wieder vor die Camp Rezeption, doch Paul gibt nochmals alles und bringt uns gleich bis vor unsere Haustüre. Unsere Erwartungen an den Morning Drive wurden mehr als übertroffen! Und mit Paul als Guide haben wir das grosse Los gezogen. Man spürt seine Liebe für den Busch in seinen Erzählungen und er wartet mit immensem Wissen zu Flora und Fauna auf. Gemütlich frühstücken wir auf unserer schönen Veranda und machen uns dann nochmals solo zu einer kleinen Runde bis zur Hauptstrasse und wieder zurück auf. Nennenswerte Sichtungen waren ein Klippspringerpärchen posierend auf einem grossen Felsbrocken, eine Gruppe Spoonbills am Fluss sowie ein African Fish Eagle.

Schreiseeadler / African Fish Eagle
Klippspringer, der seinem Namen gerecht wird
Grautoko / Hornbill

Zurück im Camp verspüren wir heute keinen Drang mehr zu einen weiteren Game Drive. In der Hitze des Tages gönnen wir uns nochmals drei Stunden dringend benötigter Schlaf, waschen einige Kleidungsstücke und verbringen den Nachmittag lesend und fotografierend im Camp. Von den Bänken auf dem Rasen aus lassen sich wunderbar Flusspferde und Wasserböcke beobachten und der Hide wartet mit einer reichen Vogelwelt auf.

Shimuwini – Chalet Nr. 9
Ausblick vom Camp auf den Letaba Fluss – hier lässt es sich leben!
Shimuwini Birdhide
Graufischer & Weissstirnspint
Black Crake

Als dann nach einem wunderbaren Sonnenuntergang noch die beiden Löwenmännchen vom Morgen aus dem Dickicht auf der gegenüberliegenden Flussseite auftauchen ist es um uns geschehen – Shimuwini ist für uns das Paradies schlechthin!

Besser als auf manch einer Private Game Lodge!

Im Schwindenden Licht geniessen wir ihren Anblick und sind einfach nur dankbar, diese Reise erleben zu dürfen. Nach leckerem Fried Rice und Sirloin Steaks geht’s schon bald in die Welt der Träume – was für ein Tag! Und morgen geht es nicht minder spektakulär weiter…

Dienstag, 19. Dezember 2017 – getüpfelte Überraschung!

Krüger Nationalpark, Shimuwini Bushveld Camp – Shipandani Overnight Hide

An diesem noch frischen Morgen entscheiden wir uns für eine kleine Ausfahrt von Shimuwini über den S141-Loop bis zum Ngobeni Wasserloch.

Die Morgenstimmung am Fluss ist magisch

Auf einer Umfahrung am Fluss beobachten wir zwei Woodland Kingfisher beim Duett. Als wir danach in gemächlichem Tempo um die Ecke biegen kann ich meinen Augen nicht trauen. Ein Leopard! Rund fünf Meter neben der Strasse liegt er einfach da und wir wären beinahe vorbeigerollt! Nicht zu laut (ich will den Leoparden ja nicht erschrecken), aber doch bestimmt fordere ich Dani zum anhalten auf. Langsam rollen wir rückwärts und stehen bald schon Aug in Aug mit diesem hübschen Kerl.

Leopard in der Nähe von Shimuwini
Der Leopard ist die viertgrösste Katze der Welt

Auf diese Sichtung hatten wir insgeheim soooo gehofft. Und nun haben wir ihn eigenständig gefunden und dürfen ihn ganz allein geniessen! Für uns einfach nur WOW! Der Kater würdigt uns jedoch keines zweiten Blickes und macht sich nach kürzester Zeit vom Acker… Wie gerne hätten wir noch etwas mehr Zeit mit ihm verbracht. Wir versuchen ihm auf der Strasse zu folgen und können ihn noch einige Male im Busch sowie beim Überqueren eines Flussbetts erblicken. Danach ist er jedoch definitiv verschwunden. Euphorisch rumpeln wir weiter und erfreuen uns an diesem schönen Tag. Ausser einigen netten Vogelsichtungen ist der restliche Drive ereignislos.

Idyllische Flusslandschaft

Am fantastischen Ngobeni Wasserloch gönnen wir uns ein ausgiebiges Frühstück. Frische Papaya, leckeres Müsli und Jogurt wandern in unsere hungrigen Mägen. Ein eifriger Graureiher leistet uns dabei Gesellschaft.

Idyllische Flusslandschaft

Gegen neun Uhr sind wir zurück im Camp, hauen uns nochmals einige Minuten aufs Ohr und packen dann unsere Sachen zusammen. Wir räumen unser grossartiges Chalet und begeben uns zum Birdhide, wo wir einen netten Südafrikaner und seine Ehefrau kennen lernen. Es beginnt eine lebhafte Unterhaltung, während nebenbei das Federvieh die Gegend unsicher macht.

Gezanke bei den Graufischern
Malachiteisvogel / Malachite Kingfisher
Goliathreiher / Goliath Heron
Weissstirnspint / White-fronted Bee-eater

Die anschliessende Vogelpirsch im Camp bleibt erfolglos. Vom hübschen African Paradise Flycatcher will uns auch auf dieser Reise einfach kein gescheites Bild gelingen. Erstaunlich wie flink das Männchen mit seinem langen Schwatz durchs Geäst hüpft bzw. fliegt. Mittlerweile macht sich Müdigkeit breit (es ist wieder um die 38°C) und es bleibt nur der Sprung in den Swimming-Pool. Shimuwini ist das einzige Bushveld Camp im Krüger mit einem Pool, welchen wir uns nicht entgehen lassen wollen. Das kühle Nass tut gut und weckt unsere Lebensgeister.

Auch das Hippo geniesst ein erfrischendes Bad

Erst nach 14 Uhr machen wir uns auf den Weg in Richtung Mopani Camp, wo wir den Schlüssel für den gebuchten Shipandani Overnight Hide erhalten werden. Es ist heiss und wir begegnen wenigen Tieren. Eine grosse Elefantenherde gräbt im trockenen Flussbett nach Wasser (und findet dieses auch). Die Zebras, Gnus, Impalas und Giraffen sind zum Glück allgegenwärtig und verhindern Langeweile. In Mopani checken wir ein und gönnen uns ein leckeres Eis mit Blick auf den gut gefüllten Damm. Gegen ein Depot erhalten wir den Shipandani-Schlüssel und werden informiert, dass unser Bettzeug und die Küchenuntensilien später von einem Mitarbeiter zum Hide gebracht werden. Das passt!

Der Overnight Hide darf ab einer halben Stunde vor Gateschluss bezogen werden und muss am nächsten Morgen eine halbe Stunde nach Gateöffnung auch wieder aufgeräumt sein. Wie zu erwarten war gibt es natürlich den einen oder anderen Besucher, der sich länger in unserem neuen „Reich“ aufhält, aber irgendwann müssen zum Glück alle los. Auch für sie gelten die Gatezeiten.

Wassertriel / Water Thick-knee

Wir geniessen die Ruhe unserer rustikalen Unterkunft. Der Blick auf den Fluss bietet die Möglichkeit für fantastische Hippo- und Krokodilsichtungen.

Die Hippos fläzen gemütlich im Wasser, ausser einem gelegentlichen Grunzen regt sich wenig
Das Krokodil geniesst die letzten Sonnenstrahlen

Während es langsam eindunkelt wird von einem freundlichen SanParks-Mitarbeiter unsere Ausrüstung angeliefert: ein Kanister Wasser, Decken, Moskitonetze, Geschirr, Besteck, ein Wasserkessel und Lampen. Wir richten uns heimisch ein, entfachen ein schönes Feuer und braten leckere Kudu-Boerewors. Dazu gibts bereits vorbereiteten Reissalat. Lange sitzen wir noch auf unseren Betten mit Blick auf den Fluss, lauschen den Geräuschen der Nacht und lassen diesen wunderbaren Tag mit unserer ersten „eigenen“ Leopardensichtung Revue passieren. Leider haben wir vor lauter Geniessen kaum Fotos vom Hide geschossen. So schön wars!

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