Südafrika 2017/18 – Pilanesberg Nationalpark

Freitag, 29. Dezember 2017 – Grandiose Erstsichtung!

Pilanesberg Nationalpark, Manyane Tented Camp

Im Pilanesberg NP haben wir das Manyane Tented Camp gebucht. Im Voraus haben wir uns viele Gedanken über die Unterkunftssituation gemacht. Die Luxuslodges waren uns zu teuer oder nicht wirklich unser Stil und die Häuschen in den Restcamps machten auf den Bildern nicht wirklich einen tollen Eindruck. So haben wir dann spontan anhand der sehr guten Bewertungen auf booking.com das Manyane Tented Camp gebucht (inkl. Frühstück und Abendessen, aber ohne Game Drives). Das Tented Camp ist wie der Name schon sagt ein Zelt-Camp, welches in einem abgesperrten Bereich auf dem Campingplatz des Manyane Resorts um eine schöne Feuerstelle und ein Gemeinschaftszelt aufgebaut wurde. Abolutions gibt es keine, man muss die Toiletten und Duschen des Campingplatzes benützen. Die Begrüssung war leider nicht besonders toll. Zuerst war lange niemand da und später wurde ewig nach unserer Buchung gesucht, die nicht (ausgedruckt) vorhanden war. Irgendwann klappt es dann doch und wir beziehen unser kleines, aber sehr sauberes Zelt.

Später drehen wir noch eine Runde auf dem Campingplatz und fahren schon bald über das Bosele-Gate in den Park. Schliesslich sind wir ja zum Tiere gucken hier und nicht wegen der Unterkunft! Begrüsst werden wir von niemandem anderen, als einem Zweihorn!

Begrüssung im Pilanesberg NP

Landschaftlich ist der Park der Hammer und auch die Tierdichte lässt sich sehen.

Zebras und Kuhantilope
Kudu
Kudu

Via Tilodi Loop, Nkakane Link, Kwalata Drive gelangen wir auf den Mankwe Way.

Blick auf den Mankwe Dam
Zweihörner

Im grossen Mankwe Birdhide (der ist leider im September 2018 bei einem Buschfeuer niedergebrannt) legen wir einen längeren Zwischenhalt ein. Die Vogelwelt ist fantastisch. Später kommt eine grosse Herde Elefanten ans Wasser.

Trauerdrongo / Fork-tailed Drongo
Schreiseeadler / African Fish Eagle
Riedscharbe / Reed Cormorant (non-breeding)
Graufischer / Pied Kingfisher
Elefantenherde am Manke Dam
Maskenweber / Southern Masked Weaver
Elefantenherde am Manke Dam
Elefantenherde am Manke Dam
Elefantenherde am Manke Dam

Den Elefanten könnten wir stundenlang zuschauen. Und dieses Abendlicht! Es folgt noch eine gekonnte Baletteinlage eines Seidenreihers. So langsam aber sicher müssen wir uns auf den Rückweg machen…

Seidenreiher / Little Egret
Seidenreiher / Little Egret

Auf dem Nachhauseweg treffen wir kurz nach dem Hide auf einen sehr seltenen Caracal. Was für eine geniale Erstsichtung für uns!

Caracal
Caracal

Leider verschwindet er ebenso schnell wie er aufgetaucht ist im hohen Gras und würdigt uns keines Blickes. Zufrieden sind wir trotzdem… Im Camp gönnen wir uns eine Dusche und setzen uns dann zu den anderen Gästen ans Feuer. Wir sind froh, können wir uns an diesem Abend bedienen lassen und geniessen zum Abendessen leckere Spiesschen mit Couscous, Chakalaka und Salat. Pünktlich zur Beendigung des Nachtisches folgt rasant ein Gewitter. Es gelingt uns noch knapp, alle Dinge ins grosse Zelt zu räumen, dann geht es auch schon richtig los. Später liegen wir noch lange wach und lauschen dem Regen, der kontinuierlich aufs Zelt prasselt. Was für ein Tag!

Samstag, 30. Dezember 2017 – Glückliche Cheetah-Sichtung

Pilanesberg Nationalpark, Manyane Tented Camp

Nach einer verregneten Nacht zeigt sich heute Morgen früh fast schon wieder die Sonne am Himmel. Der Dithabaneng Drive beschert uns viele tolle Vogelsichtungen.

Spiegelwida / White-winged Widowbird
Grosse Streifenschwalbe / Greater Striped Swallow

Kurz vor dem Korwe Link stehen einige Autos. Weit entfernt können wir drei Geparden bei ihrem Mahl beobachten. Die erste Cheetah-Sichtung dieser Reise! Wie schön, dass wir diesen schnellen Läufern doch noch begegnet sind. Während meist zwei der Geparden emsig am fressen sind beobachtet ein Dritter jeweils nervös die Umgebung. Irgendwas ist hier im Busch…

Geparden
Anti-poaching Leichtgewichtsflugzeug
Geparden

Der Grund für die Nervosität der Geparde zeigt sich dann doch noch nach längerer Zeit. Ein Leopard! Dieser schleicht sich langsam heran, macht sich immer wieder klein im Gras und traut sich am Schluss dann doch nicht ran. Obwohl die Geparde den Leoparden irgendwann erspäht haben fressen sie munter weiter. Jedoch nicht ohne sich im Sekundentakt nach dem Leoparden umzusehen. Diese Szene ist besser als jeder Krimi!

Leopard Pilanesberg NP

Irgendwann ist die Luft raus und der Leopard verschwindet wieder lautlos im Busch ohne den Versuch, den Geparden ihre Beute streitig zu machen. Auch wir machen uns langsam auf den Weiterweg. Leider finden wir den Leoparden trotz intensiver Suche nicht mehr.

juveniler Gleitaar / Immature Black-winged Kite
Graulärmvogel / Grey Go-away Bird

Im Pilanesberg Center legen wir einen kurzen Stopp ein, doch der Rummel ist uns zu gross. Hier merkt man nun deutlich, dass wir während der Ferienzeit hier sind. Der Parkplatz ist bummsvoll, ebenso das Restaurant sowie der kleine Shop. Im nordwestlichen Teil des Parks ist es ruhiger, auch bezüglich Tiersichtungen. Die Landschaft weiss jedoch sehr gut zu gefallen.

Zebra Road Block
Landschaft Pilanesberg
Panorama Pilanesberg
Lappenchamäleon

Wir besuchen mehrere Birdhides, machen uns immer wieder mal über unseren mitgebrachten Proviant her und geniessen das gute Wetter. Trotz dem Aufkommen dunkler Wolken und einem heftigen Gewitter (bezüglich Ton und Blitzen) fällt kaum Regen und bald zeigt sich die Sonne wieder am Himmel.

Junger Schlangenhalsvogel / juv. African Darter
Blick auf den Mankwe Dam
Zweihorn

Gegen Abend beobachten wir an einem Dam auf dem Tshepe Drive fünf Elefantenbullen beim ausgelassenen Bad. Sie scheinen sichtlich Spass miteinander zu haben und der Umgang untereinander ist nicht gerade zimperlich. Nur die anwesenden Hippos ziehen sich beleidigt immer weiter in die entgegengesetzte Richtung des Damms zurück. Zum Glück ist genug Platz für alle da.

Badespass mit Elefanten
Badespass mit Elefanten
Badespass mit Elefanten

Auf der Strasse Richtung Bakgatla Gate stauen sich später die Autos und wir erhaschen einen Blick auf eine Löwendame. Uns tut das Tier leid, welches sich einen Weg durch die vielen Autos bahnen muss. So kehren wir um und fahren über die direkte Route zurück zum Bosele-Gate.

Kuhreiher / Western Cattle Egret
Wiedehopf / African Hoopoe

Im Camp kaufen wir einige kleine Dinge ein und gehen duschen (was bei den Frauen leider mit einer halben Stunde Anstehen verbunden ist). Das Abendessen (gefüllter Gemsquash, T-Bone-Steak mit Randensalat, Kartoffel- und Gemüseauflauf) im Camp ist wiederum sehr lecker und wird in gemütlicher Atmosphäre draussen eingenommen. Danach gibt’s ‘Smores’ vom Feuer. Interessante Gespräche mit den anderen Gästen ziehen sich bis in die Nacht hinein…

Sonntag, 31. Dezember 2017 – Tag des Graureihers

Pilanesberg Nationalpark, Manyane Tented Camp

Unseren letzten ganzen Tag in Südafrika widmen wir heute nochmals den gefiederten Geschöpfen. Das Wetter ist wiederum traumhaft, der Himmel wolkenlos. Der Morgen bleibt raubtierlos, dafür sind auch weniger Autos unterwegs. Befinden sich alle Südafrikaner an den Vorbereitungen für den heutigen Abend? Uns solls recht sein…

Graureiher / Grey Heron
Dreiband-Regenpfeifer / Three-banded Plover
Mäusebussard / Juv. Common Buzzard

Geruhsam fahren wir die verschiedenen Gravel-Roads ab, bis wird zum grossen Mankwe Dam kommen. Von dort folgen wir der Alsphaltstrasse nach Bakgatla, wo wir dann auf die Dithabaneng Road zurück zum Bosele Gate abbiegen.

Zebraportrait
Anti-Poaching Flugzeug
Zebra mit Jungtier
Europäischer Bienenfresser / European Bee-eater
Gabelracke / Lilac-breasted Roller

Auf der Weiterfahrt stossen wir auf ein total entspanntes ‚Zweihorn‘, welches unmittelbar neben unserem Auto an einer kleinen Wasserstelle trinkt. Später spotten wir am Malatse Dam unseren einzigen Fischadler dieses Urlaubs…

Zweihorn
Fischadler / Western Osprey

Kurz vor zehn Uhr sind wir zurück im Camp und begeben uns zum Frühstück, welches im Preis der Übernachtung miteingeschlossen ist. Das Büffet ist sehr reichhaltig und lecker. Dabei unterhalten wir uns gemütlich mit einer Gruppe Amerikaner, welche als Lehrer in einer International School in Johannesburg arbeiten und zurzeit gemeinsam Urlaub machen. Den Mittag verbringen wir mit schlafen, Tagebuch schreiben und Fotos sichern im Camp. Selbstverständlich lassen wir uns am späteren Nachmittag einen weiteren Game Drive nicht entgehen. Am Manke Dam stossen wir auf eine Löwin mit ihrem sehr blonden Begleiter. Da gefallen uns die ‚black-maned lions‘ der Kalahari doch etwas besser!

Löwen am Mankwe Dam
Graureiher / Grey Heron
Kuhreiher / Western Cattle Egrets

Kurz vor Torschluss sind wir zurück im Camp, machen uns frisch und geniessen danach die nette Gesellschaft am Lagerfeuer. Besonders mit einem Ehepaar aus Brisbane (sie ist Südafrikanerin, er Brite) verstehen wir uns blendend. Ein leckerer Braai und guter Rotwein runden den letzten Abend dieses Jahres ab. Obwohl wir eigentlich früh ins Bett wollten, sind wir um Mitternacht immer noch wach. So feiern wir den Übergang ins neue Jahr in einem unserer Lieblingsländer mit neu gewonnenen Freunden und schauen noch lange in den vom Feuerwerk der umliegenden Dörfer erhellten Nachthimmel. Nur die Tiere im Park tun uns schon etwas leid…

Montag, 1. Januar 2018 – Tag des Abschieds

Pilanesberg Nationalpark – O.R. Tambo International Airport

Leider naht heute bereits unser Abschied von Südafrika. Heute Abend soll unser Flieger von Johannesburg in Richtung Frankfurt abheben. Etwas traurig sind wir schon, aber auch sehr motiviert, nach dieser kurzen Nacht nochmals in den Park reinzufahren. Los geht’s wie gewohnt kurz nach fünf Uhr früh.

Im hohen Gras begrüsst uns eine elegante Kududame
Und am Mankwe Dam treffen wir wie gestern auf einen Trupp Löwen

Dieses Mal handelt es sich um eine Grossfamilie, welche es sich jedoch bald im Schatten eines Busches gemütlich macht. So schnell kann es gehen und es ist kaum noch was von den Raubkatzen zu sehen. Es folgt noch ein kleines ‘Vogelfeuerwerk’ mit einer tollen Erstsichtung.

Kuhreiher mit Zebras
Goliathreiher / Goliath Heron
Dominikanerwitwe / Pin-tailed Whydah
Dominikanerwitwe / Pin-tailed Whydah
Stelzenläufer / Black-winged Stilt

In den letzten drei Wochen habe ich immer wieder den Wunsch geäussert, einen Diderikkuckuck zu sehen, welcher sich nur im Sommerhalbjahr in Südafrika aufhält und Dani hat immer nur mit den Schultern gezuckt. Kurz vor der dem Gate erfüllt sich dieser Wunsch doch noch! Prächtig grün funkelnd sitzt er im Busch neben der Pad und schaut uns mit seinen schönen roten Augen entgegen. Ich bin entzückt!

Diderikkuckuck / Diederik Cuckoo
Diderikkuckuck / Diederik Cuckoo

Einen schöneren Abschied hätten wir uns nicht wünschen können. Gegen elf Uhr verlassen wir den Pilanesberg Nationalpark. Hierher wollen wir definitiv wieder zurückkehren. Wenn möglich aber nicht mehr in den Schulferien oder an einem Wochenende. Denn dann ist einfach zu viel los hier…

Gelbsteissbülbül / Dark-capped Bulbul

Gegen Mittag machen wir uns auf die Fahrt nach Johannesburg. Auf dem Weg schenken wir einem Rinderhirten unseren übriggebliebenen vollen 5l-Wasserkanister. Er freut sich riesig und bedankt sich überschwänglich. Danach bringen wir das gemietete Teleobjektiv zurück (interessant, für einmal hinter die hohen Zäune eines Compounds zu sehen) und treffen ordentlich früh am Flughafen ein. Die Autoabgabe ist zügig erledigt.

Etwas vermissen werden wir unseren zuverlässigen Begleiter definitiv

Im Ocean Basket gönne ich mir einen Teller leckeres Meeresgetier. Weil Dani lieber ein Steak hat besuchen wir danach auch noch den Spurs. Im Souvenir Shop kaufen wir einige Mitbringsel für das Patenkind und unsere Nichten und im Duty Free erstehen wir endlich den herbeigesehnten Inverroche Gin. Auch hier wandern zwei Flaschen in unser Gepäck. Am Ende müssen wir uns sogar noch etwas beeilen, um den Flieger zu erwischen. So effizient waren wir schon lange nicht mehr… Der Flug nach Frankfurt verläuft angenehm, die Stewardessen der Lufthansa bemühen sich sehr und das Essen ist ganz in Ordnung.

Dienstag, 2. Januar 2018 – Ankunft zu Hause

O.R. Tambo International Airport – Zürich Flughafen Kloten

Mit einer kleinen Verspätung von ca. einer halben Stunde treffen wir im winterlichen Frankfurt ein. Nach einem positiven Sprengstofftest an der Sicherheitskontrolle (der Gin!) und einigem Hin und Her müssen wir auch für den Flug nach Zürich noch einen kleinen Sprint hinlegen. Es reicht knapp und wir sind froh, als wir im Laufe des Morgens endlich wieder in der Heimat eintreffen.

Das wars! Unsere fünfte gemeinsame Afrikareise. Herzensgute Menschen. Tolle Begegnungen. Fantastische Tiersichtungen. Farbige Vogelwelt. Wunderbare Lichtstimmungen. Natur pur. Sommerliche Temperaturen. Diese Liste könnten wir endlos fortführen. Und darum werden wir sobald wie möglich zurückkehren!

So schliessen wir mit dem Zitat von Ernest Hemingway: „I never knew of a morning in Africa when I woke up and was not happy“.

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