Südafrika 2017/18 – Sweni Wilderness Trail

Mittwoch, 13. Dezember 2017 – Sweni Wilderness Trail

Krüger Nationalpark, Talamati Bushveld Camp – Sweni Wilderness Camp

Als wir uns letzten Sommer für einen Südafrikaurlaub inklusive Krüger entschieden hatten war für mich sofort klar, dass wir als begeisterte Wanderer und Naturliebhaber an einem Wilderness Trail teilnehmen sollten. Aufgrund der Vorweihnachtszeit sowie unserer Routenplanung kam nur ein Trail in der Umgebung von Satara in Frage. Nach längerem abwägen und einigem ‚googeln‘ gaben wir dem Sweni Trail gegenüber dem ’neueren‘ Mathikithi Wilderness Trail den Vorzug.

Kurz nach drei Uhr treffen wir in Satara auf die weiteren Gruppenteilnehmer des Sweni Trails sowie die beiden Guides Rulani und Obert. Beziehungsweise zuerst stehen da nur der nette Südafrikaner Dion und wir. Wir kommen schnell ins Gespräch und finden uns gleich sehr sympathisch. Fasziniert beobachten wir einen grossen Nilwaran, welcher sich uns furchtlos nähert und hinter dem nächsten Gebüsch verschwindet. Es vergeht einige Zeit, bis ein weiteres Paar aus Ostkanada mit grosser Verspätung eintrifft. Doch auch nach einer halben Stunde sind wir noch nicht vollzählig. Gemäss unseren Guides sollten noch zwei weitere Personen mit uns auf den Trail kommen. Das Paar aus Westkanada trifft dann vor vier Uhr völlig aufgelöst auch noch auf. Sie haben die Strecke in den Krüger Nationalpark massiv unterschätzt und sind heute Morgen aus Johannesburg angefahren. Trotz leichten Unstimmigkeiten wegen der anfänglichen Verspätung stellt sich unsere Wandertruppe später als ziemlich cool heraus. Besonders mit dem Südafrikaner Dion schliessen wir schnell Freundschaft und werden in den nächsten Tagen noch viele interessante Gespräche führen und die eine oder andere Flasche Wein leeren.

Fahrt zum Sweni Wilderness Camp

Schnell unterschreiben wir noch ein weiteres ‚Indemity Form‘ und schon ist unser Gepäck im SanParks Landcruiser verstaut. Die Fahrt ins Sweni Wilderness Camp dauert eine gute Stunde und wird gleich als Game Drive gestaltet. Eine besondere Sichtung sind zwei Milchuhus auf einem Baum. Leider sind sie weit weg und gut versteckt. Trotzdem freut uns die Sichtung dieser grossen Eulen mit ihren rosafarbenen Augenliedern sehr.

Grünes Flussbett südlich von Satara
Erstaunlich, wie schnell die Landschaft von grün ins Braune wechselt!

Wir treffen auch auf Schakale, Giraffen, Zebras, Gnus und Impalas und erfreuen uns an diesen alltäglichen Sichtungen. Die Freude und Begeisterung unserer kanadischer Mitreisenden, welche alle zum ersten Mal überhaupt in Afrika sind ist so richtig ansteckend.

Im Camp werden wir herzlich von der Köchin begrüsst. Wir dürfen unsere Hütte beziehen und werden am Lagerfeuer in die Campregeln und das Verhalten auf den Wanderungen eingeführt. Die sonst für jeden Spass zu habenden Ranger werden nun sehr ernst. Auf dem Trail herrschen genaue Regeln, an die sich jeder zu halten hat. Wir schätzen die klare Kommunikation bezüglich Ablauf der nächsten Tage. Später gibt es wahnsinnig leckeren Chicken Stew mit Gemüse, Salat und Reis. Es ist schön, nicht selber kochen zu müssen. Wir sitzen noch einige Zeit zusammen am knisternden Feuer und lauschen der Afrikanischen Nacht. Ganz in der Nähe tönt der Ruf einer African Scops Owl. Wir finden sie in der Dunkelheit nicht. Rhulani verspricht uns jedoch, sie morgen zu suchen. Nach und nach verschwinden unsere Gruppenmitglieder in ihren Hütten. Diejenige Person, welche zuletzt zu Bett geht hat die verantwortungsvolle Aufgabe, das Feuer mit einer grossen Blechtonne abzudecken. Ein Brand wäre in dieser Abgeschiedenheit verheerend.

Donnerstag, 14. Dezember 2017 – Im Gänsemarsch durch den Krüger

Krüger Nationalpark, Sweni Wilderness Camp

Nach einer ruhigen Nacht bei angenehmen 20°C werden wir um 4 Uhr in der Früh von unseren Guides mit einem freundlichen ‚Good Morning‘ aus dem Tiefschlaf geholt. Vor der Hütte wartet bereits ein Becken gefüllt mit heissem Wasser. Nach einer kurzen ‚Katzenwäsche‘ gibt’s in der Boma heissen Tee und Kaffee sowie Rusks. Die Morgenstimmung am campeigenen Wasserloch ist fantastisch! Nur die African Scops Owl versteckt sich weiterhin vor uns… Ausgerüstet mit Proviant und Wasser geht es mit dem Landcruiser dem trockenen Sweni River entlang. Ein Raubadler posiert für uns im schönen Morgenlicht.

Raubadler / Tawny Eagle

Gefühlt irgendwo im Nirgendwo stellen wir den Wagen ab und folgen in Einerreihe den beiden Guides. Alle zwanzig Minuten bzw. gemäss der Aussage ‚you have to follow your inner clock‘ stellt sich der Vorderste der Reihe wieder hinten an. Geredet wird während dem Gehen nicht. Mit klopfen, schnippen oder schnalzen macht man die Guides darauf aufmerksam, dass man etwas fragen möchte. Dann wird gemeinsam angehalten und diskutiert. Einer der beiden Guides kontrolliert laufend die Umgebung und scannt den Horizont. Der andere steht jeweils für Erklärungen zur Verfügung.

Eindrückliche Landschaft auf dem Sweni Trail
Keine (grossen) Tiere in Sicht
Das Sweni Flussbett

Es sind die kleinen Dinge, die auf einem Wilderness Trail mehr Beachtung bekommen. Spuren und Hinterlassenschaften unterschiedlichster Tiere werden angeschaut und auch mal geschmacklich ausprobiert. Wir sind mehr als vier Stunden unterwegs, langweilig wird es dabei nie. Meine Highlights sind eine riesige Baboon Spider (Tarantula), eine Kolonie ‚Army Ants‘ (auch Wanderameisen oder Heeresameisen genannt) sowie je ein Fischadler und ein Gaukler.

Typisch afrikanischer ‚Bush‘
Wasserböcke in Fluchtdistanz
Ach, wie schön…

Die Tiere sind deutlich nervöser, wenn man zu Fuss unterwegs ist, im Vergleich zum Auto und die Fluchtdistanz ist relativ gross. Es gelingt uns jedoch, Impalas, Gnus, Zebras und Wasserböcke aus näherer Distanz zu beobachten. Die Panterschildkröten kriechen uns hingegen förmlich vor die Füsse.

Panterschildkröte / Leopard Tortoise
Afrika, wie wir es lieben…
Panterschildkröte / Leopard Tortoise

Entlang dem Flussbett des Sweni begegnen wir dem einzigen Mangrovenreiher (Green-backed Heron) dieser Reise. Leider begibt er sich in Abflugposition, sobald wir nahe genug für ein Foto sind.

Mangrovenreiher / Green-backed Heron
Landschaftseindrücke auf dem Sweni Trail

Während wir früh morgens bei blauem Himmel loslaufen zieht sich dieser langsam aber sicher zu. Unschön für den Fotografen, angenehm für die Mitwanderer, denn der Temperaturanstieg haltet sich in Grenzen. Es bleibt heute deutlich unter 30°C. Zum Abschluss des Morning Walks beobachten wir während längerer Zeit das Kommen und Gehen der farbig glänzenden Dung Beetle in einer Elefanten-Hinterlassenschaft.

Mistkäfer / Dung Beetle
‚The clean-up crew of the bushveld‘
Mistkäfer / Dung Beetle
Mistkäfer / Dung Beetle

Um halb elf sind wir zurück im Camp und werden von einem leckeren Frühstück erwartet: Bohnen, Rührei, Speck, Würstchen, frisches Brot – es könnte uns nicht besser gehen! Später ist relaxen und duschen angesagt. Auch die wunderschöne Scops Owl haben die Guides mittlerweile in einem Baum im Camp gefunden. Für Fotos hat sie sich jedoch zu gut im Blattwerk versteckt. Ausserdem würdigt sie uns keines Blickes. Auf der Terrasse unseres Häuschens geniessen wir den Blick ins Flussbett mit Sichtungen von Straussen, Wasserböcken und Impalas.

Nach dem Nachmittagstee packen wir eine Kühlbox voll mit kalten Getränken und machen uns auf einen weiteren Game Drive gefolgt von einem etwas kürzeren Walk. Es geht in die entgegengesetzte Richtung wie am Morgen. Das Begeisterungslevel unserer Truppe ist weiterhin hoch. Es herrscht gute Laune im offenen Game Drive Fahrzeug.

An diesem Nachmittag dürfen wir auch unsere mitgebrachte Wildkamera an einer geeigneten Stelle platzieren. Diese hat uns vergangenes Jahr in der Mabuasehube Region des KTP (Kgalagadi Transfrontier Park) tolle Eindrücke der nächtlichen Besucher geliefert. Gerne möchten wir sie auch hier im Krüger nutzen. Unsere Guides sind begeistert von der Idee, empfinden das campeigene Wasserloch jedoch als zu wenig frequentiert vom Wild. So springen Dani und Rhulani irgendwo im Nirgendwo auf unserer Nachmittagsausfahrt aus dem Fahrzeug und verschwinden im Busch. Nach ca. zehn Minuten sind sie zurück. Im sonst trockenen Flussbett haben sie eine passende Stelle mit stehendem Wasser gefunden. Ein geeigneter Ort für die Kamera wurde akribisch ausgewählt. Wir sind gespannt, welche Tiere in den nächsten Tagen hier vorbeikommen werden.

Nun ist auch der Guide zufrieden mit der Platzierung der Trail Camera…

Unser nachmittägliche Walk zeigt sich sichtungstechnisch etwas gehaltvoller als der Morgen. Ein grosser Nilwaran am gegenüberliegenden Flussufer bildet der Anfang einer Reihe von Sichtungen.

Nilwaran / Nile monitor

Ausserdem begegnen wir vielen Saddle-billed Storks, mehreren Schakalen, den ‚gemeinen‘ Impalas sowie den hier häufigen Wasserböcken. Erneut können wir einen ausgewachsenen Gaukler und später einen Raubadler im Flug beobachten. Die seltene Sichtung einer Goldschnepfe (Greater Painted-Snipe) erfreut uns sehr! Mit der haben wir hier nicht gerechnet. Wenig später mahnen uns die Guides zu absoluter Ruhe. Am anderen Flussufer frisst sich ein einzelner Elefantenbulle genüsslich durchs üppige Grün. Der Adrenalinspiegel geht hoch. Da wir jedoch genügend Abstand halten lässt sich der graue Riese nicht aus der Ruhe bringen. Wir sind überglücklich, diesen Moment erleben zu dürfen. Es ist fantastisch diesen Tieren zu Fuss zu begegnen!

Auf Tuchfühlung mit einem grauen Riesen

Nach einiger Zeit verschwindet der Dickhäuter im Gebüsch und wir wandern weiter.

Flusspferd-Schädel

Unsere Guides erzählen uns, dass dieses Hippo (wie viele andere auch) der letzten grossen Dürre 2016 zum Opfer fiel. Tagelang habe sich ein grosses Löwenrudel am Kadaver satt gefressen. Was für ein Highlight muss das für die Gäste des Trails gewesen sein. Für den Sundowner (leider ohne Sonnenuntergang wegen der Bewölkung) fahren wir an einen schönen Dam. Für uns gibt es kaum etwas Tolleres, als bei einem kühlen Savanna Krokodile und Wasservögel zu beobachten und die Hippos grunzen zu hören. Die Stimmung ist ausgesprochen friedlich.

Sundowner am Damm

Lange nach Sonnenuntergang machen wir uns auf den „Heimweg“ ins Camp – sozusagen ein Night Drive. Dank unseren starken Taschenlampen können wir im Dunkeln viele Scrub Hares, Nightjars sowie eine nicht identifizierte Schlange ausmachen. Mit Adleraugen erspähen unsere Guides sogar ein kleines Chamäleon in einem Baum – einer von Danis Wünschen erfüllt sich damit. Hat er doch am ersten Tag bei der Frage nach Wunschsichtungen unter anderem das Chamäleon angegeben. Für Fotos ist es leider zu dunkel. Gerne wünschen wir uns für die restliche Reise noch eine Chamäleon-Sichtung bei akzeptablen Lichtverhältnissen.

Zurück im Camp werden wir von einem dampfenden Lamb Stew mit Reis, Gemüse und Salat erwartet. Das Essen ist wie gehabt einfach, aber wahnsinnig lecker. Gemütlich verbringen wir den restlichen Abend mit den Südafrikanern am Feuer, tauschen Geschichten aus und werden uns wieder einmal bewusst, wie privilegiert wir sind. Leider zwingt uns leichter Nieselregen alsbald ins Bett…

Freitag, 15. Dezember 2017 – Wanderlust

Krüger Nationalpark, Sweni Wilderness Camp

Vom Ablauf her gestaltet sich der heutige Tag wie der gestrige: früh aufstehen, Katzenwäsche vor der Hütte, einmal tief die frische Morgenluft einatmen und im Laufschritt in die Lapa für Kaffee/Tee und Rusks. Unser Landcruiser ist bereit für die Abfahrt und unsere Ranger auch früh morgens gut gelaunt.

Der erste Vertreter der Fauna, welcher uns bereits kurz nach dem Camp begegnet ist ein imposanter Elefantenbulle. Er steht vielleicht fünfzig Meter vor uns auf der Pad und wirkt im ersten Moment auf uns doch recht entspannt. Wir halten an und beobachten ihn fasziniert. Bei genauem Hinschauen wird klar, dass der Elefantenbulle sich in Musth befindet. An den Schädeldrüsen sind Sekretabsonderungen zu erkennen und seine Hinterbeine sind nass von kontinuierlichen Urinspritzern. Wohlwissend haben unsere Guides dieses Mal den Motor nicht abgestellt. Der Elefant nähert sich uns langsam aber sicher, so richtig entspannt wirkt er nun nicht mehr auf uns. Elefantenbullen produzieren in der Musth vierzig bis sechzig Mal mehr Testosteron als sonst und gelten als deutlich aggressiver während dieser Zeit. Wie die Geschichte weiter geht könnt ihr im Video unten erleben:


Die Situation wurde von unseren beiden Guides bravourös gemeistert. Selbstfahrern empfehlen wir dieses Vorgehen absolut nicht. Lieber weiter Abstand halten. Das Veld leuchtet in der Morgensonne und bildet einen wunderbaren Kontrast zum von dunklen Wolken verhangenen Himmel.

Morgenstimmung auf dem Trail
Erwachen im afrikanischen Busch

Auf der heutigen Wanderung treffen wir diverse Zebras, Gnus, Giraffen und stossen auf Hinterlassenschaften von Löwe, Hyäne, Nashorn, Elefant und Co. Es entwickeln sich interessante Gespräche zur Tier- und Pflanzenwelt und wir lernen immer wieder was Neues. Nun sind wir auch in der Lage, die Gehrichtung und das Geschlecht von Elefanten anhand des Dungs zu bestimmen. Das nenn ich mal Allgemeinwissen!

Senegalliest / Woodland Kingfisher

Der Woodland Kingfisher mit seinem unverkennbaren Ruf ist uns auf dieser Reise besonders ans Herz gewachsen! Später geniessen wir das mitgebrachte Frühstück im Busch und kehren nach ca. fünf Stunden hungrig zurück ins Camp. In der Zwischenzeit zeigen sich auch die ersten nennenswerten Besucher auf unserer Kamerafalle am Wasser.

Sattelstörche / Saddle-billed Stork
Nilgänse / Egyptian Geese

Im Camp werden wir wiederum mit einem leckeren Brunch überrascht. Auch heute ist der Himmel stark bewölkt, was das Wandern äusserst angenehm gemacht hat. Beim Gang aufs Klo mache ich Bekanntschaft mit einem grossen Water Monitor. Leider verschwindet er für ein Foto zu schnell im Gebüsch. Das Handy habe ich hier im Krüger selten bei mir … und das ist auch gut so. Mittlerweile bearbeitet ein einzelner Elefant genüsslich das Schilf am campeigenen Wasserloch. Wir könnten ihm stundenlang zuschauen.

Elefant am Wasserloch
Gnus beim trinken

Auch die Gnus, Buschböcke und Warzenschweine am Wasserloch bieten gute Unterhaltung. Später zieht es uns doch noch für ein Nickerchen in unser Häuschen, bevor es am späteren Nachmittag losgeht auf den nächsten Walk.

Bevor wir uns auf den nachmittäglichen Walk aufmachen möchte ich hier noch einige Impressionen aus dem Sweni Wilderness Camp präsentieren. Das Sweni Wilderness Camp liegt ca. eine Autofahrstunde südöstlich vom Satara Restcamp. Es ist von einem mittelhohen Zaun umgeben, welcher eher dafür sorgen soll uns Menschen drin, als die Tiere draussen zu halten. Der Zaun steht auch nicht unter Strom und man muss damit rechnen, auf dem Gang zur Toilette (nachts) irgendwelchen Tieren zu begegnen.

Unser Zuhause auf dem Wilderness Trail

Das Camp bietet vier Hütten für die Trailteilnehmer, welche mit je zwei Betten, Moskitonetzen und etwas Stauraum für Rucksäcke und Kleider ausgestattet sind. Die Hütten weisen alle in entgegengesetzte Richtungen, was für Privatsphäre sorgt und jede Hütte verfügt über einen kleinen Balkon mit Sitzmöglichkeiten und Sicht auf das Flussbett. Ebenso verfügt das Camp über je eine Dusche und eine Toilette für die Frauen und Männer sowie zwei Waschbecken auf der Aussenseite. In der Nähe des Eingangstores liegt die Küche sowie die Unterkünfte der Guides sowie der Köchin. Ein Gasgeysir sorgt für warmes Duschwasser.

Lapa

Zwischen Hütten und Wasserlöchern liegt die Lapa. Sie stellt den Dreh- und Angelpunkt des Wilderness Camps dar. In der Lapa werden die Mahlzeiten eingenommen, dort steht die Kühltruhe mit unseren Getränken sowie jederzeit Trinkwasser zur Verfügung. Am Abend wird sie wunderschön mit Öllampen erhellt (die letzte Person die zu Bett geht muss sie ausmachen).

Diese Schlange hält offenbar relativ erfolgreich Paviane fern

Vor der Lapa liegen eine Feuerstelle (wo allabendlich bei unserer Rückkehr ein grosses Feuer brennt) sowie ein gemütlicher Sitzplatz mit Sicht auf die darunter liegenden Wasserlöcher. Hier hat man den ganzen Tag Unterhaltung durch vorbeiziehende Tiere. Gemäss unseren Guides gibt es sogar Personen, welche den Sweni Trail buchen und die Tage lieber im Camp verbringen, als auf den Wanderungen. Oder solche, die zwei Trails nacheinander buchen und die eine Hälfte bei den Trails mitmarschieren und die restliche Zeit im Camp am Wasserloch verbringen.

‚Terrasse‘ mit Ausblick auf die Wasserlöcher

Anderen Menschen begegnet man auf dem Wilderness Trail (eigentlich) nicht. Von weitem haben wir am heutigen Tag eine Anti-Poaching-Einheit erspäht, ansonsten ist man wirklich unter sich (und den Tieren). Auf der Wildtierkamera tut sich auch noch etwas heute Nachmittag:

Schwarzstorch / Black Stork
Wasserbock

Unsere nachmittägliche Wanderung bringt uns die erste Hippo-Sichtung auf dem Trail. Ebenso begegnen wir einigen stattlichen Krokodil-Exemplaren sowie den üblichen Verdächtigen. Das Wetter lässt auch heute zu wünschen übrig (fototechnisch).

Gut getarnt im gelben Gras – weibliche Schwarzbauchtrappe / female Black-bellied Bustard

Kurz vor der Rückkehr zu unserem Fahrzeug kommt dann nochmals etwas Hektik ins sonst ruhige Geschehen. Aber der Reihe nach… So beobachten wir zuerst gelassen dieses süsse Giraffenkalb, welches sich unter eine Zebraherde gemischt hat.

Giraffenbaby mit Zebraherde

Kurze Zeit später bemerken wir (bzw. unsere immer aufmerksamen Guides), dass sich unsere Route zurück zum Auto mehr oder weniger mit der Marschrichtung einer grossen Elefantenherde inklusive Jungtieren kreuzen wird. Die Elefanten sind noch relativ weit weg, haben uns jedoch definitiv bemerkt. Sie drehen sich in unsere Richtung und geben uns unmissverständlich zu verstehen, wer hier Vortritt hat. So müssen wir die letzten Meter zum Landcruiser zu einem kurzen Sprint ansetzen. Sobald wir alle im Auto sitzen interessieren sich die Elefanten nicht mehr für uns und setzen ihren Weg in aller Ruhe fort.

Für den Sundowner fahren wir heute zu „Tedd’s Koppie“. Ein wunderbarer Ort mit Blick über grosse Teile des Krüger Nationalparks sowie Mozambique. Auf dem Weg dorthin erspähen wir in der Astgabel eines Baumes einen relativ frischen Impala-Kill. Nur vom zugehörigen Leoparden ist nichts zu sehen. Auf dem Rückweg wollen wir nochmals dort vorbei schauen…

‚Tedd’s Koppie‘ – fantastische Aussicht (besonders bei gutem Wetter)

Auf der Koppie geniessen wir unseren Sundowner (heute leider komplett ohne Sonne) und die Aussicht in die weite Ebene. Rhulani erspäht in der Ferne sogar drei Breitmaulnashörner und braucht unseren Feldstecher nur dazu sicherzustellen, dass es wirklich auch Nashörner sind. Wir hingegen haben sogar Mühe die Nashörner mit dem Feldstecher im weiten Veld zu erkennen. Erst als es beginnt einzudunkeln machen wir uns langsam aber sicher auf den Nachhauseweg. Der Kill liegt weiterhin einsam auf dem Leopardenbaum, vom Verursacher ist leider nichts zu sehen. So warten wir weiterhin auf unsere erste Krüger-Leoparden-Sichtung.

Etwas wehmütig über den verpassen Leoparden sowie den letzten gemeinsamen Abend treffen wir zurück im Camp ein. Die Stimmung hellt schnell wieder auf, werden wir im Camp doch von leckerem Fleisch und Würsten vom Braai überrascht. Sogar ein spezieller „trockener“ Pap, dessen genauen Namen ich vergessen habe sowie Chakalaka-Sauce hat unsere liebe Köchin auf Wunsch von Dion, dem Südafrikaner zubereitet. Wir verbringen nochmals einen wunderbaren Abend bei gutem Wein, leckerem Essen und tiefgehenden Gesprächen über die politische sowie auch gesellschaftliche Situation in Südafrika. Später sitzen wir noch lange am Feuer und lauschen den Geräuschen der Nacht.

Nachts besucht eine Tüpfelhyäne unsere Trail Camera

Samstag, 16. Dezember 2017 – Eine neue Liebe

Krüger Nationalpark, Sweni Wilderness Camp – Olifants Rest Camp

Was für ein Luxus! Heute Morgen dürfen wir eine Stunde länger schlafen als üblich auf dem Trail. Dies aus dem Grund, dass am Abreisetag kein Walk mehr auf dem Programm steht. Etwas wehmütig packen wir unsere Rucksäcke, setzen uns nochmals ans Wasserloch und geniessen ein weiteres leckeres Frühstück. Da dies der letzte Trail des Jahres ist helfen wir unseren Guides, das Camp gründlich aufzuräumen und dicht zu machen.

Auf der Fahrt nach Satara begegnen wir diesen grimmigen Büffeln

Kurz nach sieben Uhr nehmen wir Abschied und fahren zurück in die Zivilisation. Gut eine Stunde später treffen wir wieder im quirligen Satara ein, verabschieden uns von unseren tollen Guides, welche sich auf ihre wohlverdienten Weihnachtsferien freuen und von den netten Mitwanderern. Es werden E-Mail-Adressen ausgetauscht, Schweizer Schokolade wechselt der Besitzer und natürlich gibt’s ein Abschiedsfoto der Truppe.

Foto unserer tollen Wandertruppe

Im gut sortierten Shop kaufen wir frisches Fleisch und etwas Gemüse ein und machen uns nun wieder mit dem eigenen Fahrzeug auf in Richtung unserer nächsten Station, dem Olifants Rest Camp. Bald schon werden wir unserer nächsten Liebe begegnen.. Aber hier weils so schön war noch zwei kurze Videos vom Sweni Wilderness Trail:



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